Die Firma wurde 1881 von Simon Semler in Pilsen begründet. Im Jahre 1921 firmierte der Betrieb als Holz- und Kohlengroßhandel, aber ein wichtiger Geschäftsbereich waren bereits Haushaltswaren und Schaufeln.
In den Zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts entstand dann die S. Semler Nadelfabrik, die sich dann vornehmlich auf die Produktion von Grammophonnadeln, Haushaltsnadeln, Nägel, Büroklammern und ähnliche Metallartikel verlegte.
Beide hier gezeigten Dosen stammen aus der Zeit zwischen 1925 und 1939.
Was es mit der Schnecke als Bildmarke unter dem Firmennamen auf sich hat, konnte ich nicht ermitteln - jedoch ist diese Grafik wert, einmal genauer betrachtet zu werden:
Der Begriff "Sem" ist nur im Portugiesischem als "Sem-Fim" mit einer Schnecke zu vereinbaren.
Leider lässt sich dazu aber nichts Weiteres erschliessen.

Dafür ist das auf der schmalen Seite zu sehende Firmensignet, bestehend aus einem grossen "S" und den beiden kleineren Buchstaben "S" und "P" eindeutiger:
Es bezechnet "Simon Semler Pilsen"
Eine aufschlussreiche Ansicht mit Dokumentation zu den Grammophonnadeln der Firma Semler findet sich hier:
http://www.songster.de/fox/fox01.pdf
Im Jahr 1939, als die Deutsche Wehrmacht auch in der Tschechoslowakei einmarschierte, erlosch die Firma Semler.
Da aus anderen Dokumenten hervorgeht, daß Mitglieder einer aus Pilsen stammenden Familie Semler aufgrund ihrer jüdischen Abstammung ins auf polnischem Gebiet liegende Konzentrationslager Litzmannstadt - dem heutigen Lodz deportiert wurden, ist zu vermuten, daß auch die damaligen Firmeninhaber ein ähnliches Schicksal erleiden mussten und das Unternehmen deshalb erlosch.
siehe Auszüge aus der Genealogie der Familie Kann
http://freepages.genealogy.rootsweb.ancestry.com/~prohel/names/misc/kann.html
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